Mit einem kühlen Kopf durch die Koronakrise: Wie Sie Ihre Belastbarkeit stärken können

Mit einem kühlen Kopf durch die Koronakrise: Wie Sie Ihre Belastbarkeit stärken können

Aktualisiert am 16. Dezember 2020, 12:48 Uhr

  • Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren, Sperrung: Unser Leben hat sich in den letzten Monaten drastisch verändert.
  • Es ist wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten.
  • Belastbarkeit ist hier ein wichtiger Faktor.

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Im aktuellen ist es nicht immer einfach Coronakrise einer Ruhe zu bewahren und Bleib positiv. Tatsächlich dort sind einige TechnikenWer kann Ihnen dabei helfen? Sie können zum Beispiel Ihre Belastbarkeit stärken.

Was der Begriff bedeutet, warum Belastbarkeit gerade jetzt so wichtig ist und wie man sie mit einfachen Techniken trainieren kann, sagte uns Wirtschaftspsychologin Simone Wenzel sagte.

Belastbarkeit ist für alle relevant

Frau Wenzel, Sie hören den Begriff immer wieder. Aber was bedeutet eigentlich Resilienz?

Simone Wenzel: Der Begriff stammt aus der Materialwissenschaft und beschreibt die Eigenschaft von Materialien als besonders widerstandsfähig oder elastisch. Auf den Menschen angewendet, beschreibt Resilienz die emotionale Resilienz einer Person.

Resiliente Menschen sind beispielsweise besser in der Lage, unbeschadet oder gestärkt aus stressigen Lebenssituationen herauszukommen und besser mit Stress und Belastungen umzugehen. Sie können weniger schnell vom Kurs abkommen und sich nach einer Krise schneller regenerieren. Gleichzeitig können sie sich besser an schwierige Situationen oder widrige Lebensbedingungen anpassen.

Und schwierige Situationen gehören zum Leben. Deshalb ist das Thema für alle von Interesse.

Warum ist Resilienz gerade jetzt so wichtig?

Wir sind derzeit mehr Stressfaktoren ausgesetzt als wir bereits sind und diese können zu psychischen Gefahren führen. Aufgrund der Pandemie waren wir in sehr kurzer Zeit mit vielen Veränderungen konfrontiert.

Unser privater und beruflicher Alltag und unsere Strukturen haben sich grundlegend verändert. Unsere Routinen haben sich aufgrund der Kontaktbeschränkungen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens geändert. Dann gibt es Emotionen wie Angst, Sorge oder Traurigkeit.

Aber viele Bedingungen können einfach nicht geändert werden. Umso wichtiger ist es, dass wir auch in diesen Situationen unseren Einfluss erkennen. Und das bedeutet, dass wir uns derzeit Fragen stellen wie „Wie organisiere ich meinen Alltag, wenn die üblichen Routinen weg sind?“, „Was könnten neue Aktivitäten sein, die ich verfolgen kann?“ oder „Welche modifizierten Strukturen helfen mir, mit den Änderungen umzugehen?“.

Woher weiß ich, ob mir die Belastbarkeit fehlt?

Wenn wir feststellen, dass es für uns besonders schwierig ist, die Krise zu überwinden. Akzeptieren, was nicht geändert werden kann. Wenn wir uns immer wieder fragen: „Warum ich?“ Oder kehren Sie immer wieder zu der Situation zurück, in der wir mit unserem eigenen Schicksal kämpfen, uns machtlos und verzweifelt fühlen. Wir sehen keine Einflussmöglichkeiten mehr, die die Situation für uns erträglicher machen könnten. Dann kann es besonders ratsam sein, sich beispielsweise mit Resilienz zu befassen.

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Denn das Risiko von Folgeschäden in Form von psychischen Beeinträchtigungen, wie z Sucht oder Depressionist bei weniger belastbaren Menschen höher.

Die sieben Säulen der Resilienz

Und woher weiß ich, wo mir die Belastbarkeit fehlt?

Zum Beispiel kann es hilfreich sein, die sieben Säulen der Resilienz zu betrachten. Diese beschreiben grundlegende Einstellungen und Praktiken, die die Widerstandsfähigkeit fördern. Anfangs klingen sie banal oder sogar klischeehaft, aber wenn wir darüber nachdenken, was wir im Alltag mit ihnen machen können, stellen wir oft fest, dass es immer noch Lücken gibt.

Zum Beispiel ist die erste Säule die Annahme. Resiliente Menschen können die Realität besser erkennen. Zu erkennen, dass bestimmte Umstände Teil des Lebens sind. Es ist wichtig, dass wir irgendwann die Frage nach dem Warum und die Frage „Wie gehe ich jetzt damit um?“ Loslassen. Kommen Sie.

Ebenfalls Optimismus ist dort wichtig. Das heißt nicht, Dinge schön zu sagen. Aber zuversichtlich zu bleiben, die kleinen, positiven Dinge zu schätzen und nicht immer alles negativ zu sehen. Erfolgstagebücher oder eine Liste der Highlights des Tages können helfen.

Das Lösungsorientierung Dies stellt wiederum sicher, dass Sie aus der Problemorientierung herauskommen und Lösungen entwickeln. Es ist oft nicht wichtig, das Problem zu kennen oder zu analysieren, um es lösen zu können.

Darüber hinaus machen uns enge soziale Bindungen widerstandsfähiger. Das fällt unter die Netzwerkorientierung. Dazu gehört auch, um Hilfe zu bitten, sie zu erhalten und Beziehungen zu pflegen. Virtuelle Spieleabende oder Videoanrufe können helfen.

Auch der Selbstwirksamkeit ist eine wichtige Säule. Es bedeutet, die Überzeugung zu haben, dass Sie Kompetenzen haben und die Dinge selbst beeinflussen können. Also ein gewisses Selbstvertrauen haben. Zum Beispiel ist es hilfreich, auf vergangene Erfolge zurückzublicken und Feedback von außen zu erhalten.

Resiliente Menschen können auch schneller aktiv werden. Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und sich bewusst zu sein, wo Veränderungen wirklich bewirkt werden können.

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Das Zukunftsorientierung ist die siebte Säule. Wenn wir unsere Ziele kennen und eine Vision haben, ist es einfacher, Trockenperioden zu bewältigen. Es kann helfen, an unseren eigenen Zielen und Visionen zu arbeiten.

Der erste Schritt zu mehr Belastbarkeit

Und wenn wir wissen, wo uns die Widerstandsfähigkeit fehlt, was passiert dann?

Dann sprechen wir die Säulen speziell an. Im Training beginnen wir immer mit ein oder zwei Säulen und erweitern dann sozusagen das Ganze. Wir entwickeln ein Toolkit mit Strategien für jede Person. Weil es keine Strategie gibt, die für alle hilfreich ist.

Sie integrieren sie in den Alltag, probieren sie aus und reflektieren immer wieder. Wie bin ich gerade positioniert? Was stört mich? Wie gehe ich damit um? Wie bewerte ich Situationen? Was kann ich tun, um besser auszukommen?

Und wenn nötig muss es nochmal geschärft werden. Wenn eine oder zwei Säulen deutlich gestärkt werden, ist eine insgesamt noch nicht widerstandsfähiger. Es ist ein Prozess.

Was ist der erste Schritt zu mehr Belastbarkeit?

Bei Resilienz geht es nicht darum, negative Gefühle oder schwierige Situationen auszublenden. Es geht darum, bewusst wahrzunehmen – einschließlich negativer Gefühle. Aus meiner Sicht besteht der erste Schritt daher darin, ein stärkeres Selbstbild zu entwickeln.

Dies bedeutet, dass wir schneller erkennen, welche Situationen und Umstände uns belasten. Wir erkennen die Gedankenmuster, emotionalen Reaktionen oder Handlungsstrategien, mit denen wir ihnen begegnen. Sie werden sensibler und aufmerksamer für Ihre eigenen Bedürfnisse und Reaktionen. Dadurch können wir sehen, woran wir noch arbeiten müssen. Es ist nicht so einfach, aber es kann definitiv gelernt werden.

Eine gewisse Nachhaltigkeit und der Wille, Dinge langfristig umzusetzen, sind wichtig. Resilienz ist nicht etwas, wo wir einfach den Hebel ziehen können und über Nacht haben wir es. Es ist auch keine Qualität, mit der man geboren wird. Resilienz ist ein dynamisches Merkmal, das über die gesamte Lebensdauer entwickelt werden kann. In die eine und in die andere Richtung.

Einige einfache Strategien

Kann der Arbeitgeber seine Mitarbeiter dabei unterstützen?

Die Säulen können auch auf Organisationen und Teamarbeit angewendet werden. In unseren Trainings arbeiten wir beispielsweise daran, den Optimismus im Team zu stärken, indem wir Erfolge feiern und das Auge für die Stärken im Team schärfen. Die Netzwerkorientierung kann in Zeiten des Home Office durch bewussten virtuellen Austausch, Gesprächsroutinen oder neue Strukturen gestärkt werden. Und die Lernkultur sollte auch gefördert werden, indem beispielsweise offen über Erfahrungen gesprochen wird – auch über negative -, um sich dynamischer an Veränderungen anpassen zu können.

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Welche Strategien kann grundsätzlich jeder anwenden?

In stressigen Zeiten wirkt sich Bewegung, vorzugsweise in der Natur, beispielsweise positiv auf unsere geistige Gesundheit aus. 20-minütige Spaziergänge können ebenfalls hilfreich sein. Ein gesunder Schlaf ist ebenso wichtig und genügend Entspannungspausen. Dies bedeutet, dass wir immer im Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung sind.

In Zeiten des Home Office, in denen die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben, zwischen Pausen, nach Arbeit und Arbeit verschwimmen, lohnt es sich, bewusst Zeiten der Regeneration einzufügen. Zum Beispiel können Entspannungsübungen helfen.

Hinsichtlich der Coronakrise Ein Leser fragte uns, wie wir es schaffen können, eine stressige, unveränderliche Situation zu akzeptieren. Was ist die Strategie dafür?

Das ist eine gute Frage. Auch hier stimmt es leider nicht, dass es keine einzige Strategie gibt. Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir uns der Situation stellen, die wir kaum akzeptieren können. Geben Sie Ihren Platz und verdrängen Sie ihn nicht. Hier können Gespräche mit Vertrauten oder Ansätze wie Brain Dumping helfen. Wir schreiben einfach alle Dinge auf, die in unserem Kopf herumschweben und uns belasten. Völlig unstrukturiert.

Im nächsten Schritt fragen wir uns, was wir jetzt damit machen, wie wir damit umgehen. Wir konzentrieren unsere Aufmerksamkeit auf das, was veränderlich ist oder was in dieser Situation vielleicht auch eine Chance ist. Studien haben gezeigt, dass dies hilfreich sein kann, um die Akzeptanz zu erhöhen. Es ist wichtig, dass wir nicht in Passivität verfallen und die Dinge einfach durch uns gehen lassen. Es ist wichtig, nachsichtig mit sich selbst umzugehen.

Über die Person: Simone Wenzel, Wirtschaftspsychologe, Senior Consultant und Trainer in Kölner Institut für Unternehmensberatung. Ihre Trainingsschwerpunkte umfassen Resilienz auf Einzel-, Team- oder Organisationsebene sowie den Umgang von Mitarbeitern und Managern mit Veränderungen und Krisensituationen.

Laut einer DAK-Studie sind Mitarbeiter im Home Office weniger gestresst, haben mehr Zeit und können Beruf und Familie besser verbinden. Das Home Office hat aber auch negative Aspekte.

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