Gebrauchtwagen-Check: Der Volvo V40 ist auch nach Jahren noch solide

Gebrauchtwagen-Check: Der Volvo V40 ist auch nach Jahren noch solide

Interessenten an Gebrauchtwagen, die Wert auf Sicherheit und solide Technologie legen, können sich über den Volvo V40 freuen. Aber Sie sollten nicht besonders geizig sein, denn selbst mit ein paar Jahren hat der Schwede immer noch seinen Preis.

Der V40 war das letzte Modell von Volvo, das sich noch auf den ehemaligen Kooperationspartner Ford bezog. Der zwischen 2012 und 2019 angebotene Compact befand sich auf der C1-Plattform von Ford. Im Vergleich zur ersten Generation (2004 bis 2012) hat der V40 in Design und Zuverlässigkeit erheblich zugenommen.

Das Heck mit den hoch liegenden Rücklichtern ist typisch für Volvo und schmückt auch den V40.

(Foto: Volvo)

Der kompakte fünftürige Schwede erstreckt sich über eine Länge von 4,37 Metern und beeindruckt durch sein geschwungenes Blechkleid. Er muss sich nicht hinter den Konkurrenten aus Stuttgart, München oder Ingolstadt verstecken. Interessenten finden heraus, dass Schönheit vor dem Nutzen kommt, wenn sie auf dem Rücksitz sitzen oder in den Kofferraum schauen. Dies ist ganz klar und eröffnet mit 335 bis 1032 Litern Speichervolumen keine besonders großen Ladeoptionen. Das Innendesign ist typisch für Volvo und implementiert eine leicht unterkühlte schwedische Designsprache. Im Innenraum werden hochwertige Materialien verwendet.

Robust oder sportlich

Wer es etwas SUV-ähnlicher oder etwas sportlicher mag, findet mit den seit 2013 erhältlichen Cross Country- und R-Design-Varianten das Richtige. Der V40 Cross Country setzt vor allem auf SUV-Akzente, zum Beispiel durch mehr Bodenfreiheit, eine höhere Sitzposition und ein spezieller Stoßfänger mit Unterfahrschutz. R-Design Modelle kommen mit eigenem Grill, speziellen Felgen und Farben. Gegen Aufpreis kann auch ein Sportfahrwerk bestellt werden. 2016 erhielt der V40 ein Facelifting. Die Fahrzeuge zeichnen sich durch einen modifizierten Kühlergrill und das auffällige Tagfahrlicht aus. Letzteres sollte an „Thors Hammer“ erinnern. Also zu dem Werkzeug, das der Gott Thor einmal von seinem Vater Odin bekommen hat.

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Mit dem V40 Cross Country wurde eine Variante für Offroad-Fans entwickelt.

(Foto: Volvo)

Die verfügbaren Vier- und Fünfzylindermotoren Diesel und Benzin stammen von Ford bis 2015. Neben dem Frontantrieb bietet Volvo auch den Allradantrieb an. Manuelle Schalter sowie Sechs- und Achtgangautomaten sorgen für die Kraftübertragung. Ab 2016 wird Volvo eigene Motoren einsetzen. Charakteristisch für Benzin und Diesel: Vierzylinder mit 1969 Kubikzentimeter Hubraum.

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Breites Motorprogramm

Die Benzinmotoren starten mit dem Basismotor T2 und fahren über T3 und T4 bis zum Spitzenmodell T5. Der T2 hat eine Leistung von 120 PS als 1,6 und 1,5 und 122 PS als 2,0-Liter. In Sachen Leistung bleibt der T3 unverändert bei 150 PS. Der Vierzylinder T4 hat 190 PS und ist ab Werk mit Allradantrieb ausgestattet. Der Topmotor ist der T5. Als Fünfzylinder leistet er 254 PS, bei der Umstellung auf die Vierzylinder-Variante sind es nur 245 PS. Wenn T2, T3 und T4 mit Normalwerten zwischen 5,3 und 5,6 Litern laut Datenblatt recht sparsam sind, brauchen die Fünfzylindermotoren gerne einen Schluck mehr.

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Im Innenraum ist der V40 klar schwedisch, aber mit den Bedienelementen etwas überlastet.

(Foto: Volvo)

Die Sortierung der Dieselmotoren erfolgt ähnlich wie bei den Benzinmotoren, nur dass ein D vor den Ziffern steht. Mit einem Hubraum von 1,6 Litern leistet der D2 114 PS, während die Zweiliter-Version 120 PS leistet. Der D3 (150 PS) und der D4 (177 PS) waren ursprünglich Fünfzylinder, bei der Umstellung auf Vierzylindermotoren blieb die Leistung des D3 unverändert, der D4 hatte 190 PS. Mit einem Verbrauch von 3,4 bis 3,6 Litern sind beide D2-Versionen sparsam, aber der König der Wirtschaft ist der D4 mit 190 PS. Der Diesel, der immer in Kombination mit einer Achtgang-Automatik angeboten wird, ist mit 3,3 Litern zufrieden.

Ordentliche Ausrüstung bereits in der Basis

Die Entscheidung für einen V40 war sicherlich nicht von der Gier-ist-Cool-Mentalität der ersten Besitzer geprägt. Der T2 kostete bereits mindestens rund 23.000 Euro. Im Gegenzug bietet die Basis ein ordentliches Maß an Komfort, und natürlich gibt es beim V40 noch Verbesserungspotenzial. Wer mehr Komfort sucht, findet in den Ausstattungslinien Kinetic, Momentum und Summum das, wonach er sucht. In Sachen Sicherheit ist der Schwede vorbildlich. Ein unter der Motorhaube versteckter Airbag soll unter anderem das Verletzungsrisiko bei einer Kollision mit einem Fußgänger verringern. Es ist fast selbstverständlich, dass der V40 bei der EuroNCAP fünf Sterne gewonnen hat.

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Seine 335 Liter Stauraum machen den Volvo V40 nicht gerade zum Loadmaster.

(Foto: Volvo)

Tatsächlich verhält sich der V40 bei den Hauptinspektionen (HU) beim TÜV als Model Boy. Man merkt, dass er aus den Fehlern der Vorgängergeneration gelernt hat; Dies stört regelmäßig Prüfer und Testpersonen bei den HU-Terminen. Der seit 2012 erhältliche V40 schneidet in fast allen Disziplinen gut ab. Er hat die Generalinspektion besser bestanden als der Durchschnitt der untersuchten Fahrzeuge in seinem Segment. Der TÜV gibt gute Noten für Fahrwerk, Licht und Bremsen. Im Gegensatz dazu versagt der Schwede beim Ölverlust. V40-Fahrzeuge sind hier oft unangenehm.

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Fazit: Abgesehen von seinem einzigen Ausfall an der HU ist der V40 ein zuverlässiger Kerl. Ein Gebrauchtwagen-Interessent kann nichts falsch machen. Sie sollten jedoch kaum ein Schnäppchen finden. Die hohen Anschaffungskosten und das gute Image des Schweden halten die Gebrauchtwagenpreise auf einem hohen Niveau. Ältere Modelle mit hoher Laufleistung sind weiterhin auf Gebrauchtwagenportalen zu Preisen von rund 7.000 Euro erhältlich. Für ein Cross Country muss man etwa 1500 bis 2000 Euro mehr einplanen.

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