Weißrussland: Alexander Lukaschenko will die Grenzen nach Westen schließen

Weißrussland: Alexander Lukaschenko will die Grenzen nach Westen schließen

Weißrussland schließen ihre Grenzen mit EU-Mitgliedern Polen und Litauen. Außerdem werden Grenzkontrollen zu Nachbarn Ukraine festgezogen. Das teilte Herrscher Alexander Lukaschenko Am Donnerstag sah er sich „gezwungen“, die Maßnahmen zu ergreifen, sagte er.

Derzeit werden in Litauen und der Ukraine militärische Manöver mit NATO-Streitkräften durchgeführt. Gleichzeitig trainiert die belarussische Armee mit russischen Truppen in West-Weißrussland an der EU-Grenze. Laut Lukaschenko wird dieses Manöver jetzt erweitert. Angesichts der aktuellen Situation werde es eine zweite Phase geben, sagte er. Ursprünglich sollte die Übung nächsten Freitag enden.

Das EU-Parlament will direkte Sanktionen gegen Lukaschenko

Das Europäische Parlament hat jetzt für direkte Sanktionen gegen Lukaschenko gestimmt. Die EU bereitet derzeit Sanktionen vor, es ist jedoch bislang unklar, ob Lukaschenko ebenfalls auf dieser Liste stehen wird. Zu diesem Zweck haben die Parlamentarier am Donnerstag verabschiedet Brüssel ein entsprechender Antrag für eine Auflösung.

Die Sanktionen richten sich an diejenigen, die für betrügerische Wahlen und die Unterdrückung friedlicher Proteste verantwortlich sind.

Gleichzeitig erkannten die EU-Parlamentarier indirekt die Opposition an Swetlana Tichanowskaja als vorübergehender Vertreter von Belarus.

Der 38-Jährige trat bei den Wahlen am 9. August gegen Lukaschenko an. Die Opposition hält sie für die wahre Gewinnerin. Aber der Präsident hatte 80,1 Prozent der Stimmen und möchte im Herbst seine sechste Amtszeit beginnen. Tichanovskaya ist aus Weißrussland geflohen und befindet sich jetzt im EU-Land Litauen.

Sie richtete den Koordinierungsrat der Zivilgesellschaft für einen friedlichen Machtwechsel ein. Fast alle prominenten Mitglieder sind entweder in Haft oder im Ausland, weil Lukaschenko massiv gegen den Körper vorgeht. EU-Parlamentarier haben nun beschlossen, den Koordinierungsrat als vorübergehende Vertretung der belarussischen Bevölkerung zu betrachten.

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Der EU-Außenminister Josep Borrell hatte gerade am Dienstag gesagt, dass Lukaschenko nicht als legitimer Präsident der ehemaligen Sowjetrepublik anerkannt werden würde. Das EU-Parlament hat sich in der Entschließung ebenfalls entsprechend geäußert. Die EU-Staaten hatten die Wahlergebnisse bereits nicht anerkannt. Lukaschenko sagte am Abend nach Angaben der staatlichen Behörde Belta, dass die Wahlen in Übereinstimmung mit dem Gesetz in Belarus abgehalten wurden. „Wir brauchen keine Anerkennung.“

Borrels Sprecher Peter Stano teilte der deutschen Nachrichtenagentur (dpa) am Donnerstag mit, dass Tichanowskaya am Montag nach Brüssel kommen werde, um sich mit EU-Außenministern zu treffen.

Weniger als sechs Wochen nach den Präsidentschaftswahlen wird Lukaschenkos Apparat immer brutaler gegen diejenigen, die anders denken. Maskierte Männer in Uniform, die keine Erkennungszeichen tragen, verhaften jeden Tag Zivilisten. Dutzende Anwälte veröffentlichten einen Videoclip, in dem sie die totale Willkür und „kriminelle“ Handlungen der Behörden kritisierten.

Zum Beispiel beschwerte sich die EU über eine sehr aktive Desinformationspolitik in Belarus. Vor allem der russische Staatssender RT (ehemals Russia Today) spielt laut EU-Kreisen eine wichtige Rolle. Das massive Vorgehen gegen Journalisten gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Allein im August wurden 150 Journalisten in Belarus festgenommen. Mehrere Reporter, darunter auch ausländische Medien, hatten ihre Akkreditierung zurückgezogen.

Seit den Präsidentschaftswahlen in Belarus am 9. August gab es jeden Tag Proteste. Lukaschenko hatte 80,1 Prozent der Stimmen und will nun eine sechste Amtszeit verzeichnen. Die Sicherheitskräfte gehen gegen Demonstranten vor.

Ikone: Der Spiegel

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