Phänomen am Himmel und über Bethlehem - Amateurastronom erwartet seltenes Spektakel

Phänomen am Himmel und über Bethlehem – Amateurastronom erwartet seltenes Spektakel

Der Amateurastronom Hans-Winfried Auel aus Bad Nauheim weist auf ein unmittelbar bevorstehendes Phänomen am Himmel hin. Es ist reine Astronomie – und doch hat es mit der Weihnachtsgeschichte zu tun.

Ein klarer Winterabend. Kurz vor Weihnachten in der Wetterau. Die Leute stehen eingepackt auf einem zugigen Hügel. Sehnsüchtige Blicke wandern zum Sternenhimmel. Nach Südwesten wandern. Scannen Sie den Horizont. Befestigen Sie an zwei kleinen, eng beieinander liegenden weißen Punkten. Die beiden leuchten wie ein einziger heller Stern. Aber: kein Kometenschwanz, keine jubelnden Engel, keine Schafe weit und breit. Höchstens ein Stall irgendwo in der Landschaft. Und doch: Unter der Weite des Weltraums kehrt Demut zurück und Weihnachtsfreude sprießt.

So etwas könnte am frühen Abend des 21. Dezember in der Wetterau passieren, wo immer Sie freie Sicht nach Südwesten haben, mit so wenig Streulicht wie möglich, mit klarer Luft und kaum Wolken. Dann können Sie mit bloßem Auge ein seltenes Himmelsspektakel sehen, wie es wahrscheinlich auch zur Zeit der Geburt Jesu beobachtet wurde: die optische „Verschmelzung“ der Planeten Jupiter und Saturn zu einem „Stern“, der von Experten als „Stern“ bezeichnet wird Großartige Verbindung. Hans-Winfried Auel aus Bad Nauheim-Rödgen ist ein solcher Experte. Der Amateurastronom untersucht diese offensichtliche Fusion seit Monaten und beobachtet an klaren Abenden durch sein Himmelsteleskop, wie sich die Planeten nähern.

Auel betrachtet die möglichen Parallelen zur Weihnachtsgeschichte aus theologischem Interesse: Er unterrichtet unter anderem protestantische Religion an der Sankt Lioba Schule und engagiert sich in seiner Gemeinde in Rödgen / Schwalheim.

Astronomie: Die Kometentheorie passt nicht wirklich

Laut Auel haben Himmelsforscher jahrhundertelang darüber nachgedacht, welches Phänomen der Evangelist Matthäus beschreibt, wenn er von drei Weisen aus dem Orient erzählt, die angeblich dem Stern über Bethlehem folgten. Laut Auel wurden drei himmlische Ereignisse in die engere Wahl gezogen. Die erste These: „Es hätte ein Komet sein können.“ Unzählige Darstellungen der Geburt Jesu deuteten auf diesen Verdacht hin. In der Antike wurden Kometen jedoch gewöhnlich als Katastrophenursache angesehen. „Es ist unwahrscheinlich, dass Matthäus ein solches Phänomen mit Jesus in Verbindung bringen wollte.“

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Ein neuer Stern am Himmel, eine Nova oder Supernova, ist ebenfalls eine der Erklärungen. Auel: „Im Universum kommt es immer wieder vor, dass Sterne an ihrem Ende die äußeren Gasschichten abwerfen“. Eine solche Sternquälerei war zum fraglichen Zeitpunkt nicht beobachtet worden. Daher ist der Versuch, die „große Konjunktion“ zu interpretieren, am wahrscheinlichsten. Im Jahr 7 v. Chr. Kamen Jupiter und Saturn dreimal sehr nahe. Matthäus hätte diese seltene Konstellation als Hinweis auf das Christusereignis aufgreifen können.

Himmlisches Phänomen: alle 40 Jahre ein dreifaches Rendezvous

„Natürlich gab es eine Planetenkonstellation“, gibt Auel zu. Es gibt jedoch keine historischen Beweise dafür, dass Astronomen aus dem Orient den Geburtsort Jesu besucht haben. „Keine anderen Evangelisten berichten von diesem Ereignis.“ Es ist offensichtlicher, dass Matthäus mit dem himmlischen Studium vertraut war und die Autorität Jesu darstellen wollte. Literarisch kann die Komposition von Matthäus als Legende bezeichnet werden, erklärt Auel. Der Evangelist beschreibt den Charakter der außergewöhnlichen Person Jesus – gleichzeitig eine Art Wendepunkt.

Auel findet es heutzutage sehr interessant, nach der besonderen Planetenkonstellation Ausschau zu halten. Obwohl Jupiter und Saturn bestenfalls alle 40 Jahre ein dreifaches Rendezvous hatten, hatte man nur sehr selten den Eindruck einer vollständigen Verschmelzung. »In diesem Jahr werden die Kirchen wegen der Koronaepidemie zu Weihnachten leer sein wie nie zuvor. Stattdessen tritt ausgerechnet in der dunkelsten Nacht des Jahres eine Planetenkonstellation auf, wie etwa zur Zeit der Geburt Jesu “, bemerkt Auel. „Es ist wichtig, um 17 Uhr tief nach Südwesten schauen zu können.“ Laut Loriot („Man muss sehr genau hinschauen“) sollte man nichts zu Spektakuläres erwarten. „Ein genauer Blick ist wichtig.“

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Hobbyastronom: Dies ist, was hinter einer großen Konjunktion steckt

In der Astronomie ist die Annäherung zwischen den Planeten Jupiter und Saturn eine wichtige Verbindung. Die beiden Gasriesen sehen dann aus wie ein auffallend heller Doppelstern. Der Hintergrund sind ihre unterschiedlichen Umlaufzeiten um die Sonne: Saturn braucht fast 30 Jahre, um zu umkreisen, Jupiter etwa zwölf Jahre. Der „flotte“ überholt daher den kleineren Koloss. Vom Boden aus gesehen „treffen“ sich die beiden während des Überholmanövers am Himmel. Ein bemerkenswerter Effekt – und selten so perfekt wie in diesem Jahr. Eigentlich kommen sich die beiden in ihren Umlaufbahnen natürlich nicht wirklich nahe. Saturn ist am 21. Dezember etwa doppelt so weit von der Erde entfernt wie Jupiter. Übrigens: Jupiter hat einen elfmal größeren Durchmesser als die Erde, Saturn ist immer noch neuneinhalbmal so dick wie der blaue Planet.

Das sollte man bedenken

Wenn Sie das besondere himmlische Spektakel am 21. Dezember sehen möchten, sollten Sie ab 16 Uhr in der Abenddämmerung aufpassen. Eine erhöhte Lage mit möglichst wenig Streulicht ist von Vorteil, da sich die beiden Planeten tief im Südwesten befinden und nach 18 Uhr untergehen. Jupiter ist der hellere, etwas niedrigere „Stern“. Das Spektakel kann mit bloßem Auge gesehen werden, ein Fernglas oder ein Teleskop verstärken das Erlebnis auf natürliche Weise. Selbst an allen klaren Abenden davor und danach bis Ende Dezember können Sie die Gasriesen tief im Südwesten dicht beieinander leuchten sehen.

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