Geldpolitik: EZB passt Leitzins nicht an

Geldpolitik: Die EZB passt den Leitzins nicht an Botschaft

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) war Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Nach Angaben der EZB bleibt der Leitzins historisch gleich Null.

Nach Angaben der EZB bleiben die Leitzinsen, Wertpapierkaufprogramme und die damit verbundenen künftigen Leitlinien konstant. Der Hauptfinanzierungssatz beträgt 0,00 Prozent, der Grenzkreditsatz 0,25 Prozent und der Bankeinlagensatz minus 0,50 Prozent.

Der EZB-Rat geht davon aus, dass die Leitzinsen auf ihrem derzeitigen Niveau oder auf einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionshorizont dem Niveau annähernd annähern, aber unter 2 Prozent liegen. Dieser Ansatz muss sich auch konsequent in der Dynamik der Kerninflation widerspiegeln.

Der Nettokauf von Anleihen bleibt unverändert

Die Nettokäufe von Anleihen im Rahmen des APP-Programms belaufen sich auf 20 Milliarden Euro pro Monat plus 120 Milliarden Euro bis Ende des Jahres, wie vom Vorstand im März beschlossen. Der EZB-Rat geht davon aus, dass diese Nettokäufe so lange wie nötig fortgesetzt werden, um den akkommodierenden Effekt der Leitzinsen zu verstärken. Die Käufe würden erst kurz vor der ersten Zinserhöhung enden.

Die Rücknahmebeträge der im Rahmen der APP erworbenen Wertpapiere werden für einen längeren Zeitraum nach dem Zeitpunkt, zu dem der Verwaltungsrat beginnt, den Leitzins zu erhöhen, vollständig reinvestiert. Diese Reinvestition erfolgt in jedem Fall so lange, wie dies zur Aufrechterhaltung günstiger Liquiditätsbedingungen und weitreichender geldpolitischer Vorkehrungen erforderlich ist.

Die Käufe im Rahmen des PEPP-Pandemie-Rückkaufprogramms belaufen sich auf 1,350 Milliarden Euro und werden mindestens bis Mitte 2021 laufen, jedoch mindestens bis der Verwaltungsrat der Ansicht ist, dass die Corona-Krisenphase vorbei ist. Die Rückzahlungsbeträge fälliger Anleihen werden mindestens bis Ende 2022 vollständig reinvestiert.

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In ihrer Erklärung erklärte die EZB auch, dass sie weiterhin reichlich Liquidität durch Refinanzierungsgeschäfte bereitstellen wolle. Sie bezog sich auf die intensive Nutzung des neuesten Langzeit-Tenders TLTRO3.

Inflationsziel noch in Sicht

Die EZB ist auch bereit, bei Bedarf alle ihre Instrumente anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation dauerhaft der Zielbandbreite nähert. Der Rat bekräftigte die Symmetrie seines Inflationsziels.

EZB-Vorsitzender Christine Lagarde wird die Ergebnisse des Treffens auf einer Pressekonferenz ab 14.30 Uhr vorstellen. Analysten erwarten, dass Lagarde unter anderem die laufende Überarbeitung der geldpolitischen Strategie und die Ergebnisse der entsprechenden Überarbeitung durch die US-Notenbank kommentiert. Es werden auch Fragen zu den Auswirkungen der Stärke des Euro auf die Geldpolitik der EZB erwartet.

Lagarde: Der Verwaltungsrat erörterte die Aufwertung des Euro

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die jüngste Aufwertung des Euro nach den Worten des Präsidenten Christine Lagarde gib die nötige Aufmerksamkeit. „Der Rat hat die Aufwertung des Euro erörtert“, sagte Lagarde auf der Pressekonferenz nach der letzten Ratssitzung. Der Wechselkurs des Euro ist kein Ziel der Geldpolitik.

In der geldpolitischen Erklärung des Rates, die Lagarde las, heißt es zu diesem Thema: „In dem gegenwärtigen Umfeld erhöhter Unsicherheit wird der Rat eingehende Informationen, einschließlich der Wechselkursentwicklungen und ihrer Auswirkungen auf die mittelfristigen Inflationsaussichten, prüfen.“

Umfrageergebnis: Die Zinssätze werden Ende 2021 niedrig bleiben

Ökonomen zufolge wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre extrem niedrigen Zinssätze mindestens bis Ende 2021 beibehalten.

Laut einer Studie der Nachrichtenagentur Reuters erwarten alle 71 Ökonomen, die auf eine entsprechende Frage geantwortet haben, dass der Leitzins im vierten Quartal 2021 bei 0,0 Prozent bleiben wird. Die EZB hat es seit März 2016 auf diesem Niveau gehalten. Eine große Mehrheit erwartet auch, dass der sogenannte Einlagensatz im letzten Quartal 2021 bei minus 0,5 Prozent bleiben wird. Ein Minus bedeutet, dass Institute Zinsen zahlen müssen, wenn sie überschüssiges Geld bei der Zentralbank parken. Die EZB senkte den Einlagensatz 2014 erstmals auf unter null Prozent.

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Euro in Sicht

Die Umfrage stellte auch eine zusätzliche Frage zur aktuellen Stärke des Euro. Die Ökonomen sehen dann den Median ihrer 31 Antworten als Schmerzschwelle für die EZB bei 1,25 EUR. Die gemeinsame Währung hat seit Mitte Mai gegenüber dem Dollar rund neun Prozent zugelegt. Der Anstieg ist für die EZB unangenehm, da sich die Euro-Wirtschaft langsam von der schweren Krise der Koronapandemie erholt. Denn mit der Preiserhöhung werden Produkte aus der Eurozone auf dem Weltmarkt meist teurer. Dies wirkt sich auf ihre Wettbewerbsfähigkeit aus.

Reuters befragte zwischen dem 7. und 9. September Ökonomen.

Finanzen.net / Reuters / Dow Jones Redaktion

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