Das 429 Millionen Jahre alte Fossil mit einer Anzeige von 200 Pixeln

Das 429 Millionen Jahre alte Fossil mit einer Anzeige von 200 Pixeln

Ein Hunderte Millionen Jahre altes Auge verblüfft Wissenschaftler: Wie Forscher der Universität zu Köln am Donnerstag bekannt gaben, entdeckten sie ein Auge auf ein 429 Millionen Jahre altes Meeresfossil, das erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem visuellen Apparat der heutigen Bienen und Libellen aufweist . Die Arthropoden der Gattung Trilobita waren ausgestorben, bevor Dinosaurier die Erde bewohnten.

Das Probe beschrieben in der Zeitschrift „Scientific Reports“ eines Trilobiten („Dreilapper“) ist sehr flach und hat zwei hervorstehende, halbovale Augen am Hinterkopf, von denen eines abgebrochen ist. Die gepanzerten Arthropoden krochen während des Paläozoikums über den Meeresboden. Bisher hat die Forschung 15.000 verschiedene Arten identifiziert; Der größte Trilobit war 70 Zentimeter lang. Die Trilobita-Klasse wurde vor etwa 250 Millionen Jahren durch Massensterben vollständig ausgelöscht. Aufgrund ihrer mit Kalzit verstärkten Panzerung sind die Überreste der Tiere in großer Zahl erhalten geblieben.

„Atemberaubend“, wenn Sie durch das Mikroskop schauen

Der untersuchte Trilobit wurde 1846 in der Tschechischen Republik entdeckt und sieht für seine Art nicht ungewöhnlich aus. Sie untersuchte ihn nur, weil sie seinen großen Kopf und seine großen Augen mochte, berichtete Brigitte Schönemann von der zoologischen Abteilung der Universität zu Köln, die die wissenschaftliche Arbeit mitverfasst hatte. Als sie durch das Mikroskop schaute, entdeckte sie „atemberaubende“ Dinge.

Mit einem elektronischen Lichtmikroskop erkannten die deutschen und britischen Wissenschaftler wabenartige Strukturen im Auge des Fossils, die an die Facettenaugen moderner Insekten erinnern. In einem zusammengesetzten Auge ergeben zahlreiche diskrete visuelle Einheiten jeweils ein einzelnes Pixel, „wie in einer Computergrafik“, sagte Schönemann.

Menschliche Augen hingegen haben eine einzige Linse mit zig Millionen lichtempfindlichen Zellen, was eine fortschrittliche Bildgebung ermöglicht.

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Der Lebensraum war wahrscheinlich das flache Wasser – mit viel Licht

Der jetzt untersuchte Trilobit hatte 200 solcher visuellen Einheiten, so dass er seine Umgebung mosaikartig wahrnehmen konnte. Dem Biologen zufolge konnte das Tier Hindernisse, Verstecke und Raubtiere wie Kopffüßer – entfernte Vorfahren des Oktopus – sehen. Die Forscher gehen davon aus, dass der Trilobit in flachem, lichtdurchflutetem Wasser lebte.

Aber die Tiere konnten nicht so gut sehen wie moderne Insekten: Libellen haben zum Beispiel bis zu 30.000 „Pixel“ pro Auge. Die Funktionsweise der Augen ist die gleiche, sagte Schönemann.

Ikone: Der Spiegel

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