Besuch des slowakischen Ministerpräsidenten in Wien: Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Nukleartechnologie - Vindobona.org

Besuch des slowakischen Ministerpräsidenten in Wien: Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Nukleartechnologie – Vindobona.org

Anfang dieser Woche besuchte der Ministerpräsident der Slowakischen Republik, Eduard Heger, Wien. Während seines Gesprächs mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer unterstrich er die enorme Bedeutung des Sieges der Ukraine gegen den russischen Eindringling und diskutierte mit Nehammer die unterschiedlichen Ansichten der beiden Länder zur Kernenergie.

Zu einem der Hauptgesprächsthemen zwischen den beiden Staatsmännern, dem Krieg in der Ukraine, äußerte sich der slowakische Ministerpräsident kämpferisch und betonte: „Für uns ist es wichtig, dass jedes unserer Nachbarländer frei ist“. Aus diesem Grund leistet die Slowakei der Ukraine beträchtliche Hilfe.

Sein Amtskollege betonte auch die volle Bereitschaft Österreichs, sich uneingeschränkt hinter die Linie der Europäischen Union zu stellen und den russischen Angriffskrieg anzuprangern und klarzustellen, dass Krieg niemals Teil der Politik sein dürfe.

Anknüpfend an dieses Thema wurden auch die globale Ernährungssicherung und die Schaffung kriegsbedingter „grüner Korridore“ diskutiert. Österreich unterstütze das Welternährungsprogramm, sagte Nehammer und betonte die Bedeutung der Schaffung globaler Stabilität im Ernährungsbereich.

Österreich hat deshalb 3,5 Millionen Euro für das Ernährungsprogramm bereitgestellt, dazu kommen 500.000 Euro für zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort.

„Die Europäische Union und die internationale Gemeinschaft müssen schnell Hilfe leisten, sonst werden wir mit den Folgen der Krise bis hin zu neuen Migrationswellen in unvorstellbarem Ausmaß konfrontiert“, sagte Nehammer.

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Anders als bei der Frage des Krieges in der Ukraine waren sich die beiden Politiker in der Frage der Atomenergie nicht einig. Bundeskanzler Nehammer stellte klar, dass Österreich die Kernenergie für zu gefährlich halte. Der slowakische Ministerpräsident Heger entgegnete, dass die Slowakei alles tue, um die bestehenden Sicherheitsstandards auf dem höchstmöglichen Niveau zu halten.

Auf der anderen Seite herrschte Konsens zwischen den beiden Ländern in Sicherheitsfragen. Österreich arbeitet eng mit der Slowakei im Rahmen des Austerlitz-Formats zusammen, das sich mit wesentlichen Fragen der Sicherheit, aber auch der Entwicklung Europas beschäftigt. Auch das Thema irreguläre Migration ist hier relevant. Diese nehme in Österreich dramatisch zu, sagte die Bundeskanzlerin.

Mehr als 30.000 Asylanträge seien in diesem Jahr bereits gestellt worden. „Der Migrationsdruck steigt und wir müssen gemeinsam dagegen vorgehen. Wir brauchen einen stärkeren Schutz der EU-Außengrenzen und endlich eine Neuregelung der Asylverfahren innerhalb der Europäischen Union. Das bisherige Asylsystem hat leider komplett versagt.“ Es gibt auch eine Vereinbarung über zusätzliche Unterstützung für den Westbalkan im Hinblick auf die EU-Mitgliedschaft, die für beide Länder ein wichtiger geostrategischer Kernbereich ist.

Gute Beziehungen zwischen der Slowakei und Österreich

Heger hob die Qualität der gegenseitigen Beziehungen zwischen der Slowakei und Österreich hervor, die er als „freundschaftlich, korrekt und gründlich“ bezeichnete. Er dankte Österreich für die Verabschiedung des Gesetzes über die Kindergeldnachzahlung an in Österreich arbeitende Bürgerinnen und Bürger anderer EU-Mitgliedstaaten, wie es auch für Bürgerinnen und Bürger der Slowakischen Republik gilt. Heger erklärte auch, dass die beiden Länder wirtschaftlich und beruflich miteinander verbunden seien und ihre Probleme durch offene Kommunikation lösen könnten.

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Nehammer lobte auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten und betonte, dass die Slowakei ein wichtiger Partner für die österreichische Wirtschaft sei. Rund 2.000 österreichische Unternehmen sind in der Slowakei aktiv, was auch Arbeitsplätze in Österreich sichert. Zudem stiegen die Exporte erneut auf ein Volumen von 3,2 Milliarden Euro. Österreich sei der zweitgrößte Investor in der Slowakei, betonte der Bundeskanzler.

Österreichisches Bundeskanzleramt

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