Im Irak entführt: der furchtlose Deutsche

Im Irak entführt: der furchtlose Deutsche

D.Das Verschwinden eines Deutschen in Bagdad ist ein Anliegen der deutschen und irakischen Behörden. Hella Mewis, der Gründer eines bekannten Kulturinstituts, wurde am Montagabend in der irakischen Hauptstadt von Unbekannten entführt. Der Hintergrund war zunächst unklar. Irakische Sicherheitsbeamte haben unbestätigte Berichte erhalten, dass Mewis von bewaffneten Männern in zwei Fahrzeugen weggebracht wurde. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte nur, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei und die Behörden nach dem vermissten Deutschen suchten.

Johannes Leithäuser

Der deutsche Außenminister Heiko Maas, der am Dienstag in Athen war, sagte, es sei der Fall, dass das Krisenteam des Außenministeriums in Berlin einberufen worden sei. Wie in solchen Fällen üblich, gibt es keine offiziellen Informationen zu den Einzelheiten des Falls zum Nutzen der Betroffenen. Das Außenministerium hatte jedoch begonnen, „eine Lösung zu finden, die den Einzelnen und sein Wohlergehen schützt“.

Berichten aus Bagdad zufolge ist Hella Mewis von ihrem politischen und kulturellen Engagement begeistert. Sie arbeitete jahrelang für irakische Künstler. 2015 gründete sie das Kulturinstitut „Bait al Tarkib“ (Haus der Installation), das zeitgenössische irakische Kunst fördert. Mewis teilte PBS im Frühjahr letzten Jahres mit, dass die irakische Regierung in diesem Bereich nichts unternehme. Die junge Generation ist ihr egal. Bei der Arbeit des Instituts, die jungen irakischen Künstlern eine Bühne bot, geht es im Wesentlichen darum, die Angst vor Neuland zu überwinden.

Mewis setzte sich für die Rechte der Frauen ein und unterstützte auch die Iraker Protestbewegungder die korrupte politische Klasse seit letztem Herbst herausfordert. Einige Stunden vor ihrer Entführung besuchte Mewis Aktivisten auf dem Tahrir-Platz in der irakischen Hauptstadt, sagte sie am Dienstag. Sie galt als furchtlos und fuhr regelmäßig mit dem Fahrrad nach Bagdad, was dort ein ziemlich exotischer Anblick ist.

READ  Schwärme von Tausendfüßlern hielten einst japanische Züge auf ihren Gleisen an

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert