Atommüll: Das Endlagerunternehmen geht auf Einflussfragen zurück

Die Suche nach einem Lagerort für hochradioaktive Abfälle gilt als politisch und sozial sensibel. Kein Ort sollte freiwillig die Verschwendung haben wollen, kein Premierminister sollte seinen Staat für ein Lager anbieten. Es stellt sich die Frage, wie Stakeholder versuchen, das Verfahren und die zuständige Bundesagentur für Endlagerung (BGE) zu beeinflussen.

Zu Beginn der Woche hatte die BGE mit ihrer Zwischenberichterstattung Unterbereiche der Öffentlichkeit vorgestellt und bestritt kategorisch jeden Versuch, Einfluss zu nehmen. Dies war jedoch nicht der Fall, wie eine Antwort der BGE auf eine SPIEGEL-Frage zeigt.

Auf der Pressekonferenz am Montag fragte ein Reporter: „In diesem ersten Schritt gab es direkte Versuche, Bezirksverwalter, Bürgergruppen und Premierminister zu beeinflussen. von handschriftlichen Nachrichten, hat? vorbereitete Berichte, Erinnerungen oder Drohungen erhalten? „

Darauf antwortete der Generaldirektor von BGE, Stefan Studt: „Ich kann das mit einem sehr kurzen Nein beantworten.“ Der SPD-Politiker Studt war von 2014 bis 2017 Innenminister in Schleswig-Holstein. Seit 2018 ist er zusammen mit CDU-Mann Steffen Kanitz Direktor des Endlagerunternehmens.

An BGE gesendete rechtliche und geologische Berichte

Entgegen der Behauptung von Studt ließ die Umweltschutzinitiative von Lüchow-Dannenberg rechtliche und geologische Expertenratschläge erstellen und an die BGE senden. Die Bürgerinitiative kämpft seit mehr als vier Jahrzehnten gegen ein Lagerhaus in Niedersachsen Gorleben. Die Aktivisten haben ihre Berichte immer transparent gemacht, sie sind öffentlich.

Aber warum bestreitet BGE-Direktor Studt dies so kategorisch? Auf Anfrage gibt das Unternehmen an, dass „Nein“ bedeutet, „dass kein Einfluss von außen auf die Entscheidung Einfluss hatte“. Der Reporter hatte das jedoch nicht gefragt – es wäre auch eine weitreichende Angelegenheit.

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Die Berichte der Aktivisten hatten laut BGE keinen Einfluss auf die Entscheidung, Gorleben von der Suche nach einem Endlager auszuschließen. Dies basiert auf den Daten, die die geologischen Dienste von Bund und Ländern der BGE zur Verfügung gestellt haben.

Söder will bayerische Forscher beauftragen

Die Frage, wie die BGE mit der externen Berichterstattung umgeht, dürfte in den kommenden Monaten und Jahren an Bedeutung gewinnen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ((CSU) hat bereits angekündigt, die staatlichen Geologen und „Bayerischen Universitäten“ untersuchen zu lassen. Söder war kritisch gewesen dass die BGE große Teile Bayerns als mögliche Lagerbereiche ausgewiesen hat.

Die Beteiligung der Öffentlichkeit an diesen sogenannten Teilgebieten ist für die kommenden Monate geplant. Die BGE möchte dort Einträge veröffentlichen und angeben, ob und wie sie die weitere Suche beeinflussen. Anscheinend gilt dies noch nicht für informelle Einreichungen.

Gespräche zwischen Geschäftsführern und leitenden Angestellten der BGE mit Vertretern von Politik, Verbänden, Bürgergruppen und anderen Interessengruppen sind ebenfalls nicht transparent. Die Europäische Kommission hat es veröffentlicht alle Sitzungen der Aufsichtsratsmitglieder, aber auch der Führungsebene mit Lobbyisten automatisch. Für deutsche Minister besteht keine vergleichbare Verpflichtung.

Auf Anfrage gab das Repository-Unternehmen bekannt, dass der Standortauswahlprozess auf einem öffentlichen und transparenten Austausch mit allen interessierten Parteien, den Beteiligten und den Verantwortlichen beruht. Sie beantworten jeden Tag Fragen und nehmen laut BGE an öffentlichen Veranstaltungen teil. „Eine individuelle Bekanntgabe aller Termine ist jedoch nicht geplant.“

Ikone: Der Spiegel

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