Adobe Flash: Das Internetarchiv schützt Yeti-Spiele vor dem Aussterben

Adobe Flash: Das Internetarchiv schützt Yeti-Spiele vor dem Aussterben

Überreste alter Kulturen landen im Museum. Dies geschieht jetzt auch mit aussterbender Software. Das »Internetarchiv« hatte Gnade und rund 1000 Flash-Animationen in ihrem Online-Museum setzenvor der Multimedia-Software bis Ende dieses Jahres wird offiziell eingestellt.

Internet-Nostalgiker sollten sich über die Rettungsaktion freuen: Lustige Clips und Browsergames sind in der Neunziger Jahre und fast immer zu Beginn des 21. Jahrhunderts Blitz programmiert. Mit der Sammlung wollen die Betreiber des »Internet-Archivs« verhindern, dass solche Clips vergessen werden.

Die Sammlung enthält viele nicht so gut gemachte Beispiele dafür, was Flash produzieren könnte. Einige der erhaltenen Flash-Filme zeigen jedoch, wie kreativ und witzig das Internet um die Jahrtausendwende war. Ohne Flash wären Trends wie die Serie „Yetisports“, makabere Strichmännchen-Spiele und das Mem „Peanut Butter Jelly Time“ mit der tanzenden Banane niemals möglich gewesen.

Ein Blitz ohne Blitz

Flash hat „ein Tor für viele junge Künstler geschaffen, um in den ersten Schritten ihrer späteren Karriere fast professionelle Spiele und Animationen zu erstellen“, schreibt der Technologiehistoriker Jason Scott in einem Blogbeitrag. „Flash läuft Gefahr, in der Dunkelheit zu verschwinden, da dafür ein spezieller Spieler erforderlich ist.“

Das Beste an der Flash-Sammlung: Die Browseranwendungen fühlen sich wie Flash an, aber Sie müssen kein Flash-Plug-In im Browser installieren. Die Animationen werden emuliert. Dies bedeutet, dass selbst aktuelle Versionen von Browsern wie Chrome, Edge, Firefox und Safari die Clips anzeigen, obwohl sie Flash blockieren.

Um dies zu ermöglichen, verwendet das »Internet Archive« den Open-Source-Flash-Emulator Ruffle, der von einer Gruppe von Freiwilligen entwickelt wurde und gepflegt wird. Ihr Ziel ist es nach eigenen Angaben, „die vielen Websites und die Fülle an Inhalten zu bewahren“, die mit dem Flash Player verschwinden werden. Ruffle vermeidet ein großes Problem mit dem Original: Der Emulator „umgeht zuverlässig alle Sicherheitslücken, für die Flash bekannt war“, so der Entwickler.

READ  RIP Google Hangouts, Googles letzte und beste Chance, mit iMessage zu konkurrieren

Endlose Sicherheitslücken

Dies ist besonders wichtig, da Flash auch für seine zahlreichen Sicherheitslücken bekannt ist. Das Softwareunternehmen Adobe, der durch die Übernahme seines Konkurrenten Macromedia im Jahr 2005 Eigentümer der Flash-Technologie wurde, konnte mit der Schließung der vielen Schwachstellen kaum Schritt halten. Da der Flash-Player auch sehr stromhungrig ist und damit die Akkulaufzeit mobiler Geräte verkürzt, verbannt Apfel die Software schon vor zehn Jahren von iPhones und iPads. Dann begann das Kriechen Tod des Software-Standards. Jahre später folgten Browser-Entwickler diesem Beispiel und sperrten Flash endgültig aus Chrome, Firefox und Internet Explorer.

Der Flash Player war vor mehr als 20 Jahren eine Revolution für Websites. Plötzlich war mehr möglich als nur Text und Bilder. Entwickler können problemlos Songs und Videos auf ihren Seiten abspielen, Browsergames einbetten und 3D-Animationen veröffentlichen. Der Flash Player hat das Netzwerk bunter gemacht. In der Zwischenzeit wurde die alte Technologie jedoch durch moderne Netzwerksprachen wie HTML5 ersetzt.

Wenn auf Ihrem Computer noch Flash-Dateien herumliegen, können Sie die Dateien von der Erweiterung .SWF für die Nachwelt erkennen lassen. Das »Internetarchiv« fordert Kreative auf, ihre Flash-Projekte ins Online-Museum zu stellen. Aber vorher sollten Sie Ihre Daten öffnen diese Seite testen.

Ikone: Der Spiegel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert