Erdbeobachtung: Korallenforschung aus dem Weltraum

Erdbeobachtung: Korallenforschung aus dem Weltraum

E. E.Eigentlich ist er hauptsächlich für Tiefkühlprodukte verantwortlich, und das ist der zweite in seinem Namen. ICESat-2„Eis-, Wolken- und Landerhebungssatellit“, aber das Wichtigste für die Betreiber der US-Raumfahrtbehörde NASA ist Eis. Das 1,5-Tonnen-Fahrzeug umkreist die Erde seit zwei Jahren in einer Höhe von 470 Kilometern und war hauptsächlich dort stationiert. Mit der Aufgabe, die Dicke der Meereisschollen und der Eisplatten in Grönland und der Antarktis zu überwachen, kann ICESat-2 aber auch mehr tun, z. B. Höhenprofile von Wolken und Aerosolen erstellen und Vegetationszonen und deren Veränderungen kartieren.

Aber danach stellte sich heraus, dass der Satellit auch für etwas ganz anderes gut ist. Danach Bikini Atoll Nachdem er über die westpazifischen Marshallinseln geflogen war, zeichnete er die Korallenriffe auf, die sich dort in einer Tiefe von vierzig Metern ausbreiteten. Er konnte auch die Flachwasserzonen rund um die Insel sehr deutlich darstellen. Unterwasseraufnahmen aus dem All – das hat niemand erwartet. „Wir konnten das Atoll und das gigantische Riffsystem unten sehen. Wir hätten nie gedacht, dass so etwas möglich ist “, sagt er Adrian Borsa vom Nasa Scripps Forschungszentrum für Ozeanographie in San Diego, Kalifornien.

Das Bikini-Atoll liegt etwa dreitausend Kilometer nordöstlich von Neuguinea bei 12 Grad Breite und ist von besonderem Interesse. Nicht zuletzt wegen der 23 amerikanischen Atomwaffentests, die hier bis 1958 stattfanden. Im Sommer 1946 inspirierte der erstere einen französischen Textildesigner, eine Badebekleidungskreation nach ihr zu benennen. Die stärkste Testexplosion – die Wasserstoffbombe „Schloss Bravo“ – war das gewalttätigste nukleare Inferno, das die Amerikaner jemals entzündet haben. Es explodierte 1954 mit einer 1000-fachen Kraft der Hiroshima-Bombe und hinterließ einen Krater mit einem Durchmesser von 1.400 Metern und einer Tiefe von 56 Metern. Neben dem Bikini verschmutzten die Niederschläge auch die benachbarten Atolle Rongelap und Rongerik und zerstörten große Teile der leuchtenden Korallen und bunten Fische der Lagune. Hat sich die bisher schöne Idylle regenerieren können?


Abbildung des Erdbeobachtungssatelliten „ICESat-2“
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Foto: Nasa


Nur 20 Prozent der Weltmeere wurden genau kartiert

Solche Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Die umfassende Überwachung von Korallenriffen ist eine besondere Herausforderung. Ihre Unterwasserbereiche sind zu tief und expansiv für eine einfache Oberflächenmessung und zu flach für Schiffe mit Echolot und Tiefenmessgeräten. Seeleute sprechen auch von einem „weißen Band“ auf den Seekarten. In der Nähe von Inseln und sogar auf ganzen Kontinenten sind nur wenige Daten verfügbar, wodurch die Zuordnungen unvollständig werden. Spezielle Taucher sind immer noch unterwegs, um einzelne Riffe zu inspizieren und ihren Gesundheitszustand von Hand zu dokumentieren. Hyperspektralkameras in Flugzeugen, die Bilder aus einer Höhe von etwa viertausend Metern aufnehmen, bieten neue Ansätze. Sie können jedoch nicht in größere Wassertiefen eindringen und Riffe messen, wie dies für eine umfassende Überwachung erforderlich wäre.

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