Politiker im Bundestag unter Druck: Ältestenrat berät zu rechtsgerichteten Youtubern, die offenbar von AfD-Männern eingeschmuggelt wurden - Politik

Politiker im Bundestag unter Druck: Ältestenrat berät zu rechtsgerichteten Youtubern, die offenbar von AfD-Männern eingeschmuggelt wurden – Politik

Mitglieder der AfD-Fraktion haben am Mittwoch Demonstranten ins Parlament geschmuggelt – obwohl Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble strengere Sicherheitsmaßnahmen angeordnet hatte.

Das Ziel der mit der AfD verbundenen Unruhestifter und rechten Medienaktivisten: die Abgeordneten vor der Abstimmung über das neue Infektionsschutzgesetz einzuschüchtern. Sie versuchten auch, in die Büros der Abgeordneten einzubrechen. Der rechte Youtuber hätte auch versuchen sollen, in die Räume des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich und des Gewerkschafts-Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus einzudringen. Das berichtete die „Bild“ Zeitung am Abend.

In allen Fraktionen war von einem unerträglichen Angriff auf die parlamentarische Demokratie und den Bundestag als Verfassungsorgan die Rede. Am Ende musste die Polizei des Bundestages eingreifen. Der Ältestenrat wird sich am Donnerstag mit den Vorfällen befassen.

Wenn sich herausstellt, dass AfD-Abgeordnete Menschen Zugang zum Reichstag gewährt haben, die Druck auf Abgeordnete ausgeübt oder sie an der Erfüllung ihres Mandats gehindert haben, muss dies Konsequenzen haben „, sagte der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, der Deutsche Presseagentur.

„Mindestens eine Straftat, wenn nicht eine Straftat“

„Das wäre grob unparlamentarisch. Wir werden die Angelegenheit auf jeden Fall im Ältestenrat untersuchen. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau (Die Linke), sagte am Donnerstagmorgen im Deutschlandfunk, es sei „mindestens eine Ordnungswidrigkeit, wenn nicht eine Straftat“, die die Besucher tun dürften, um frei Druck auszuüben gewählte Abgeordnete.

Sie gehen davon aus, dass die Bundestagspolizei jetzt das Video gesehen hat, das die Vorfälle dokumentiert. Die Ermittlungsuntersuchungen müssen behandelt werden. Pau ist auch Mitglied des Ältestenrates.

Alles deutet darauf hin, dass einige Unruhestifter über den AfD-Abgeordneten Udo Hemmelgarn zum Bundestag gekommen sind. Der AfD-Abgeordnete Petr Bystron soll an dem Vorfall beteiligt gewesen sein.

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Ein YouTube-Stream aus Hemmelgarns Parlamentsbüro zeigt drei Personen. Sie haben dann Mitglieder des Bundestages belästigt. Hemmelgarn selbst sagte dem Tagesspiegel, dass er die Leute nicht kenne. Er konnte nicht sagen, ob die Leute über sein Büro für einen Besuch im Bundestag registriert worden waren.

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Die rechten Youtubers im Büro des AfD-Abgeordneten.Screenshot: Tsp

Der Youtuber dankte dem Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten im Video, der sich heute „gut um ihn gekümmert hat“. Er erklärte später, dass Hemmelgarn „der Gentleman war, der einen von uns beiden selbst geladen hat“. Hemmelgarn wurde wiederholt beschuldigt der Reichsbürgerbewegung nahe sein.

Der Youtuber ist ein rechter Medienaktivist aus Dresden, die Frau neben ihm stammt nach Informationen aus dem Team des AfD Youtuber Stefan Bauer. Der der AfD angeschlossene ideologische Verschwörungsjournalist Thorsten Schulte, bekannt als „silberner Junge“, war dort.

Auf dem Video ist auch die rechte Aktivistin Rebecca Sommer zu sehen, die von Schulte begleitet wird. Sie hat Politikerinnen in den Korridoren des Bundestages gefilmt und missbraucht.

Demonstranten belästigten Mitglieder des Bundestages

Schulte hatte bereits am Dienstag über den Kurznachrichtenkanal Telegramm angekündigt, dass er trotz verschärfter Sicherheitsanforderungen zum Bundestag gehen werde. In seinem Posten hatte er auch den Brief der Bundestagsverwaltung über die strengeren Zugangsbeschränkungen verteilt und erklärt, dass er am Mittwoch noch im Bundestag für „Freiheit und Selbstbestimmung gegen diese Merkel-Sabber“ arbeiten werde.

Es gibt noch mehr Hinweise darauf, dass Schulte möglicherweise mit dem Abgeordneten Hemmelgarn zusammengearbeitet hat, um Zugang zum Bundestag zu erhalten und die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Am Mittwochmorgen hatte er bereits mehrere Videos auf Telegramm veröffentlicht, die ihn und den AfD-Politiker gemeinsam am Rande der Demonstration gegen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes zeigen.

Vertreter anderer Fraktionen sagten, der Vorfall sei entsetzlich. Die Besuchsregelung ist aus Sicherheitsgründen tatsächlich vollständig ausgesetzt. Es kann auch nicht sein, dass Besucher ohne Abgeordnete oder deren Mitarbeiter und ohne Kontrolle im Bundestag unterwegs sind und andere belästigen.

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