Parteitag im Corona-Hotspot: Die Berliner SPD ist keineswegs vorbildlich - Berlin

Parteitag im Corona-Hotspot: Die Berliner SPD ist keineswegs vorbildlich – Berlin

Mit neuen Gesichtern und vielleicht sogar mit einer neuen Politik will die Berliner SPD nächstes Jahr in den Wahlkampf gehen, um das Rote Rathaus für sich zu beanspruchen. Der zukünftige Chef des Landes und Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Franziska Giffeysoll diesen Neuanfang gemeinsam mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh vertreten.

Dies kann aber nur funktionieren, wenn die Bundesfamilienministerin auch in ungewöhnlichen Situationen Vertrauen für sich und ihre Partei schafft. Die Koronapandemie ist so eine Notlageund Politiker in verantwortungsvollen Positionen müssen nicht nur kluge Vorschläge machen, sondern auch Vorbilder sein.

Dazu gehört auch eine sorgfältige Prüfung, ob und unter welchen Bedingungen dies heutzutage noch sinnvoll ist Parteitage mit über 300 Teilnehmern – das ergibt sich aus den 278 Delegierten plus Technikern, Journalisten und anderen – stattfinden. Die Bundes-CDU und mehrere Landesverbände der SPD haben bereits eine schwierige Entscheidung getroffen – sie verschieben ihre Kongresse.

Andere Parteien haben ebenfalls solche Überlegungen, aber die Berliner Sozialdemokraten bestehen trotz allem auf ihren Rechten explosionsartig steigende Koronazahlen und neue Kontaktbeschränkungendass sich alle Bürger treffen, um am Wochenende ausgerechnet im Neuköllner Hotspot eine Großveranstaltung abzuhalten.

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Dafür gibt es natürlich Gründe: Die SPD will es Personalwechsel endlich fertig, was im Mai verschoben wurde. Aus demokratischer Sicht ist es auch recht problematisch, wenn Parteitage abgesagt werden – außerdem ist der Wahlparteitag so organisiert, dass er den aktuellen Hygienevorschriften entspricht.

Müller und Saleh sind ansonsten strenge Hüter der Koronaregeln

Trotzdem ist es nicht in Ordnung. Nicht nur die Berliner Regierung und noch amtierender SPD-Landeschef Michael Müller, sondern auch der SPD-Fraktionsvorsitzende und Zukunft Ko-Parteiführer Raed Saleh sind seit Monaten einer der besonders strengen Verwalter der offiziellen Covid-19-Vorschriften. Sie ermahnen und regulieren, nur wenn es um ihre eigene Sache geht, sind sie jetzt außergewöhnlich großzügig.

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Die Bürger werden sich daran erinnern, dass in dieser außergewöhnlichen Situation, die für alle so stressig und kontrovers ist, die Partei, die den regierenden Bürgermeister zur Verfügung stellt, mit einer doppelten Sprache spricht und überhaupt nicht vorbildlich handelt. Die SPD sollte noch einmal darüber nachdenken.

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