Österreich drängt auf Anti-Atom-Kampf, da die Nachbarn stärker werden – EURACTIV.de

Österreich drängt auf Anti-Atom-Kampf, da die Nachbarn stärker werden – EURACTIV.de

Die Regierung hat bestätigt, dass sie ihre langjährige Anti-Atom-Haltung gegenüber ihren Nachbarn beibehalten wird, nachdem Medienberichte berichteten, dass die tschechischen Pläne zum Bau neuer Atomreaktoren nahe der österreichischen Grenze weiter fortgeschritten sind als erwartet.

Österreich ist Europas überzeugtester Atomkraftgegner, und sein einziges Atomkraftwerk wurde aufgrund starker Widerstände nie in Betrieb genommen. Wien verklagt nun die Europäische Kommission wegen der Vergabe eines „grünen“ Labels für Kernenergie durch die EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzen.

Diese Anti-Atom-Haltung gegenüber den Nachbarländern werde weiter ausgebaut, sagte grüne Umweltministerin Leonore Gewessler laut Ö1.

Inzwischen sind sechs Kernreaktoren im benachbarten Tschechien in Betrieb und liefern etwa 37 % des Stroms des Landes. Die Regierung geht davon aus, dass die Kernkraft trotz eines erwarteten allgemeinen Anstiegs der Stromnachfrage in fast 20 Jahren die Hälfte des Stroms des Landes liefern wird.

Um diesen ernsthaften nuklearen Bau zu erreichen, verlässt sich die tschechische Regierung auf Miniatur-Kernkraftwerke, sogenannte kleine modulare Reaktoren (SMR). SMRs sind weit entfernt von der kommerziellen Realität, da bisher keine gebaut wurden.

Aber auch Tschechien erwägt zwei reguläre Reaktoren in Temelin, rund 100 Kilometer von Linz, der drittgrößten Stadt Österreichs, entfernt.

„Temelin ist nur etwa fünfzig Kilometer vom Zentrum unseres Dorfes entfernt“, von wo aus die Reaktoren von bestimmten Rechten sichtbar sind, sagte Anita Gstöttenmayr, Bürgermeisterin eines an der Grenze gelegenen Dorfes. „Etwas wird gerade ohne unser Wissen in Betracht gezogen oder entschieden“, fügte sie hinzu.

Österreichische Anti-Atom-Städte drohen nun, das Thema mit Protesten und Straßenblockaden auf die Straße zu bringen.

„Es klingt albern, aber wir müssen wieder auf die Straße gehen, um das Bewusstsein zu schärfen und etwas zu bewegen“, fügte der Bürgermeister hinzu.

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