Slowenien kritisiert österreichischen Plan zur Ausweitung der Grenzkontrollen – EURACTIV.de

Slowenien kritisiert österreichischen Plan zur Ausweitung der Grenzkontrollen – EURACTIV.de

Das slowenische Außenministerium hat Österreichs Pläne zur Ausweitung der Grenzkontrollen zwischen den Ländern ins Visier genommen und erklärt, es sei nicht gelungen, die Existenz einer neuen Sicherheitsbedrohung nachzuweisen.

Österreich hat die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten im Oktober über seine Entscheidung informiert, die Grenzkontrollen zu Slowenien um sechs Monate bis Mai 2023 zu verlängern. Das Land hat die Grenzkontrollen als vorübergehende Maßnahme während der Migrationskrise 2015 wieder eingeführt.

Als Gründe für die jüngste Verlängerung nannte Österreich die Zunahme der Migrationsströme, insbesondere aufgrund der Visapolitik der Westbalkanstaaten, die Zunahme der Sekundärmigration aufgrund der Situation an den Außengrenzen der EU und die Aktivitäten der organisierten Schleusung Netzwerke.

In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung berief sich das slowenische Außenministerium auf die Entscheidung des EU-Gerichtshofs, dass Kontrollen an den Binnengrenzen nur im Falle einer neuen ernsthaften Bedrohung der öffentlichen Ordnung oder Sicherheit im Inneren des Landes verlängert werden können. Nach Ansicht des EU-Gerichtshofs muss sich die neue Bedrohung von der ursprünglich festgestellten unterscheiden, um EU-Recht einzuhalten.

Österreich droht nach Angaben des slowenischen Ministeriums aber keine neue Bedrohung an der Grenze. Er zitierte Statistiken, die auf eine geringe Zahl irregulärer Grenzübertritte und die geringe Zahl irregulärer Migranten hinweisen, die Österreich nach Slowenien zurückschickt.

„Die Republik Slowenien erwartet daher von der Republik Österreich, dass sie die vorübergehenden Grenzkontrollen beendet“, sagte er.

Daten des Innenministeriums zeigen, dass die österreichischen Strafverfolgungsbehörden in den ersten neun Monaten 39 illegale Migranten nach Slowenien zurückgeschickt haben, verglichen mit 45 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

(Ela Petrovčič | sta.si)

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