Nach stundenlangem Warten: Zverev kann spielen - und gewinnen

Nach stundenlangem Warten: Zverev kann spielen – und gewinnen

Alexander Zverev erreicht trotz fragwürdiger Umstände das Achtelfinale der US Open. Es war lange unklar, ob sein Gegner, der Franzose Adrian Mannarino, überhaupt teilnehmen darf.

Der erste Corona-Fall bei den US Open sorgte am fünften Tag des Turniers für Aufsehen und beinahe hätte Alexander Zverev das Spiel der dritten Runde abgesagt. Da sein französischer Gegner Adrian Mannarino mit seinem Berufskollegen Benoit Paire in Kontakt stand, der vor Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, haben die Behörden in New York die Leistung von Mannarino am Freitag zunächst verboten. Nach intensiven Debatten zwischen dem amerikanischen Tennisclub USTA und dem New York State Department of Health durfte der 32-Jährige das Spiel gegen Zverev einige Stunden zu spät spielen.

„Die Situation war für uns nicht einfach, aber wir sind Profis und müssen damit umgehen“, sagte Zverev, der zunächst davon ausging, dass er an diesem Tag nicht spielen würde. Der 23-jährige Hamburger war zunächst etwas unruhig von der Ungewissheit und dem Warten, bekam aber schließlich beim ersten Achtelfinale 6: 7 (4: 7), 6: 4, 6: 2, 6: 2 Grand-Slam-Turnier nach der erzwungenen Corona-Pause. Dort trifft die Nummer sieben der Welt auf den Spanier Alejandro Davidovich Fokina.

Damit haben Zverev und die frühere Turniersiegerin Angelique Kerber im Achtelfinale die beiden besten deutschen Tennisprofis. Die 32-jährige aus Kiel gewann 6: 3, 6: 4 gegen Ann Li und jetzt hat sie es wieder mit einer amerikanischen Frau zu tun: Jennifer Brady. Jan-Lennard Struff schied nach einem 3: 6, 3: 6, 1: 6 gegen Novak Djokovic aus. „Er hat kaum Fehler gemacht und hatte auf alles eine Antwort“, sagte der 30-jährige Sauerländer.

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Sicherheitsprotokoll nicht vollständig schlüssig

Das „Hin und Her“ (Zverev) vor dem Spiel von seinem Davis Cup-Kollegen Struff hatte es nur unwesentlich bemerkt, sagte aber, was fast jeder dachte: „Es ist lustig, dass er die ersten beiden Runden spielen konnte und jetzt plötzlich nicht mehr. „Die teilweise nicht sehr transparenten Corona-Vorschriften kritisieren jedoch seit Tagen.

Paire hatte positiv auf das Coronavirus getestet und wurde vor dem Turnier ausgeschlossen. Das Testergebnis hatte weitreichende Konsequenzen für die Kontakte des 31-jährigen Franzosen. Eine Gruppe von nicht weniger als elf Spielern, darunter Mannarino, aber auch die Belgierin Kirsten Flipkens, musste innerhalb der sogenannten Blase extra unter Quarantäne gestellt werden, durfte aber im Turnier bleiben.

In jedem Fall dürfen sich Spieler und Supervisoren nur zwischen Hotels und der Einrichtung bewegen. Anders als vor einer Woche beim Masters-Turnier, das von Cincinnati nach New York verlegt wurde, werden die Kontakte einer positiven Person nicht sofort vom Turnier ausgeschlossen. Die Regeln seien geändert worden, erklärte Turnierdirektorin Stacey Allaster weiter und stellte fest, dass alles mit den Gesundheitsbehörden des Staates New York vereinbart worden sei.

Aber am Freitag wurde plötzlich gesagt, dass Mannarino als einer von Paires Kontakten ausgeschlossen werden sollte. „Uns wurde zunächst gesagt, dass wir lieber nicht spielen würden“, sagte Zverev. Djokovic engagierte sich ebenfalls und versuchte sogar, mit dem New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo über die Situation zu sprechen.

Jedenfalls saß Zverev zu Beginn des Nachmittags mit nacktem Oberkörper vor seiner Box im Arthur Ashe-Stadion und beobachtete das Treffen zwischen Denis Shapovalov (Kanada) und Taylor Fritz (USA) und schien nicht mehr damit zu rechnen abspielen. Erst gegen 23.10 Uhr deutscher Zeit betraten Zverev und Mannarino das Louis Armstrong Stadium für ihr Spiel. „Das war ein seltsamer Tag, die Spieler müssen sich zuerst damit auseinandersetzen“, sagte die deutsche Tennislegende Boris Becker im Eurosport-Fernsehsender. Zwei Stunden und 52 Minuten später erreichte Zverev jedoch das achte Finale.

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