Der richtige Sonnenschutz: So funktioniert gesundes Bräunen

Der richtige Sonnenschutz: So funktioniert gesundes Bräunen

Kategorie: Gesundheit und Arzneimittel 27-07-2020

Jeder liebt ein bisschen Braun. Aber nicht zu lange oder ungeschützt in der Sonne zischen – das lässt unsere Haut schmuddelig aussehen. Brauchen Sie aber auch Sonnencreme im Schatten? Und ist die Sonne sofort ungesund? Unsere wichtigsten Tipps für ein gesundes Bad in der Sonne.

Wir haben die Antworten auf die dringendsten Fragen zum Sonnenbaden für Sie zusammengestellt – unseren Sonnenführer vom Sonnenschutz bis zur UV-Strahlung:

Ist die Sonne im Allgemeinen ungesund?

Nein, denn Sonnenlicht ist gut für Körper und Geist. Das Licht stimuliert die Produktion von Botenstoffen im Körper, die Sie aktiv und glücklich machen. Sonnenlicht regt den Stoffwechsel an, die Wärme erweitert die Blutgefäße, das Blut kann schneller fließen und die Zellen werden besser mit Sauerstoff versorgt. Sonnenlicht ist sogar gut für die Sehschärfe, sagt Frank Schaeffel vom Zentrum für Augenheilkunde des Universitätsklinikums in Tübingen. Bei Kindern, die täglich zwei Stunden im Freien verbringen, verringert sich das Myopierisiko um mehr als die Hälfte. Der einfache Grund: Tagsüber ist es draußen bis zu 200 Mal heller als in geschlossenen Räumen.

Für die Vitamin D-Produktion Auch UV-Strahlung ist unverzichtbar. Der Körper produziert selbst Vitamin D, wenn die UV-Strahlen der Sonne auf die Haut treffen. Vitamin D verhindert, dass der Kalziumspiegel im Blut sinkt. Es ist auch am Metabolismus von Kalzium und Phosphat beteiligt und hat somit einen indirekten Anteil an der Knochenstruktur. Studien legen nahe, dass Vitamin D auch vor Krankheitserregern schützen kann. Etwa 15 bis 20 Minuten Sonnenlicht pro Tag im Gesicht und an den Händen reichen aus, um das Vitamin zu bilden. Aber auch Hautpigmentierung, Alter und Intensität der Sonnenstrahlung spielen eine Rolle.

Wie wirken sich die UV-Strahlen auf die Haut aus?

Insbesondere kurzwellige UV-B-Strahlung ist sehr biologisch aktiv. Während es die so beliebte Farbe produziert, verursacht es auch Mutationen in den Hautzellen. UV-B-Strahlen sind sehr energisch und dringen in die äußeren Hautschichten ein. Dort können sie bewirken, dass sich das genetische Material der Zellen verändert oder bricht. Infolgedessen kann die Zelle nicht mehr richtig funktionieren und wird im schlimmsten Fall zu einer Krebszelle.

Es wird seit langem angenommen, dass nur UV-B-Strahlen die Haut schädigen. Erst in den 1990er Jahren wurde auf die Auswirkungen der UV-A-Strahlung hingewiesen. Es hat eine längere Welle als UV-B-Strahlung, dringt also zehnmal tiefer in die Haut ein und dringt in die mittlere Hautschicht ein – die sogenannte Dermis. Dort zerstört es selten das genetische Material, kann aber das Kollagen der Haut schädigen. Ergebnis: Die Elastizität der Haut nimmt ab, sie wird schlaff, ledrig und faltig. Studien zufolge ist die Sonne zu 90 Prozent für die Hautalterung verantwortlich. Im Laufe der Zeit führt die als schön empfundene Farbe zu sehr unschönen Falten. Und nicht nur das: Nach dem, was heute bekannt ist, wird die Entwicklung von schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom, durch übermäßige UV-A-Strahlung gefördert. UV-A-Strahlen fördern auch Hautallergien.

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Ein Bad in der Sonne wird nur mit ausreichendem Sonnenschutz empfohlen.

Ein Bad in der Sonne wird nur mit ausreichendem Sonnenschutz empfohlen. (Foto: CC0 / Andrea Piacquadio / Pexels)

Wie gut ist der Schutz meiner Haut?

Bis zu einem gewissen Grad kann sich die Haut nur gegen UV-Strahlung verteidigen. Sofort bildet es Urocansäure, die als Schutzfilm auf der Haut wirkt. Dies funktioniert jedoch nur, solange die Haut trocken bleibt und der Schutzfilm beim Baden im Meer oder im Schwimmbad nicht abgewaschen wird. Als Sonnenschutz erhält die Haut auch ein „dickes Fell“ – ein Stratum Corneum oder Kallus. Dies dauert jedoch zwei bis drei Wochen.

Die braune Farbe, die aus dem körpereigenen Pigment Melanin hergestellt wird, ist nichts anderes als ein Schutzmechanismus für die Haut. Die Pigmentierung wird durch UV-B-Strahlen angeregt. Etwa zwei bis drei Tage nach dem Sonnenbad wird eine lang anhaltende Bräune sichtbar, die sich mit jedem weiteren Aufenthalt in der Sonne vertieft. Gleiches gilt hier: Dieser Selbstschutz entwickelt sich langsam – und bei hellen Hauttypen, die wenig Farbe bekommen, ist der hauteigene Schutz entsprechend gering.

Welche Sonnenschutzmittel soll ich verwenden?

Eine grundlegende Unterscheidung wird getroffen chemische und physikalische Lichtschutzfilter. Bei herkömmlichen Sonnenschutzmitteln gibt es häufig eine Kombination beider Varianten. Die Wirkung der UV-Filter ist unterschiedlich: Chemische Filter dringen in die Haut ein, machen die Strahlen unwirksam und verhindern so Hautschäden. Es dauert ungefähr 20 Minuten, bis sie wirksam werden. Physikalische Lichtschutzfilter hingegen liegen wie ein Schutzschild auf der Haut und reflektieren das Sonnenlicht wie Millionen winziger Spiegel. Solche Sonnencremes schützen die Haut unmittelbar nach der Anwendung. Für beide Sonnencremes ist eine großzügige Anwendung wichtig.

ÖKO-TEST empfiehlt keine Produkte mit chemischen Lichtschutzfiltern, da Tierversuche gezeigt haben, dass eine Reihe chemischer UV-Filter hormonelle Wirkungen haben. Es werden jedoch auch die mineralischen Lichtschutzfilter Titandioxid und Zinkoxid diskutiert. Oft werden extrem kleine Partikel kleiner als 100 Nanometer verwendet. Die Miniaturen haben den Vorteil, dass sie leicht zu verbreiten sind. Die Frage ist jedoch, ob die Mini-Mineralien über die Haut in den Körper gelangen können.

Die Bundesanstalt für Risikobewertung beschreibt UV-Filter in Nanogröße als gesundheitsschädlich, und ÖKO-TEST wertet sie in Sonnenschutzmitteln nicht ab, da es wichtig ist, sich vor der Sonne zu schützen. Und nach heutigem Kenntnisstand sind Mineralfilter weniger schädlich als chemische. Studien haben ergeben, dass die kleinen Partikel nicht in gesunde Haut eindringen können. Dennoch sieht der BfR einen weiteren Forschungsbedarf für die Auswirkungen von Nanopartikeln auf den Menschen. Die nanoskaligen Titandioxid- und Zinkoxid-Mineralfilter werden in Sprays nicht empfohlen. Beim Einatmen des Nanoformfilters gibt es Anzeichen einer krebserzeugenden Wirkung. Die Verwendung von Nanomaterial muss in der Erklärung angegeben werden. Lesen Sie nun die ÖKO-TEST-Testergebnisse für verschiedene Sonnenschutzmittel:

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Was ist anders an Sonnenschutzprodukten von Naturkosmetikherstellern?

Chemische Lichtschutzfilter sind nicht für zertifizierte Naturkosmetik zugelassen. Daher kommen Hersteller von Naturkosmetik in Sonnenschutzprodukten Nur Mineralfilter für den Einsatz. Die Unternehmen verwenden keine Nanopartikel, obwohl sie in Naturkosmetik nicht selbst verboten sind. Die Produkte von Naturkosmetikherstellern enthalten üblicherweise Titandioxid, das mit seiner Größe von 400 bis 600 Nanometern nicht von der Nanoregulierung erfasst wird.

Was sagt das UV-A-Etikett auf Sonnenschutzmitteln?

Das Schild mit den drei Buchstaben in der Mitte bedeutet, dass die Creme neben dem Schutz vor UV-B-Strahlung auch ein Mindestmaß an UV-A-Schutz bietet. Letzteres ist an der Angabe des Sonnenschutzfaktors zu erkennen. Das UV-A-Zeichen geht auf eine Empfehlung der EU-Kommission zurück, in der die Aussagen der Hersteller zu inkonsistent waren. Die Idee: Kunden sollten schnell feststellen können, ob das Produkt ihrer Wahl neben UV-B einen ausreichenden UV-A-Schutz bietet.

Wie hoch sollte der Sonnenschutzfaktor sein?

Ein Sonnenschutzmittel mit einem durchschnittlichen Sonnenschutzfaktor (SPF) zwischen 15 und 25 ist normalerweise ausreichend, da der zusätzliche Sonnenschutz nicht proportional zum Sonnenschutzfaktor wächst. Wenn ein Mittel mit Lichtschutzfaktor 20 mindestens 95 Prozent der UV-B-Strahlung absorbiert, gibt es mit Lichtschutzfaktor 50 nur geringfügig mehr, nämlich 98 Prozent. Ein sehr hoher Lichtschutzfaktor zum Beispiel für Menschen mit Pigmentstörungen oder frischen, größeren Narben. Sonnenschutzmittel funktionieren wirklich nur, wenn Sie sie großzügig anwenden, was die Erfahrung nicht gezeigt hat. Sie sollten auch regelmäßig Creme auftragen, da Schweiß, Wasser und Verschleiß die Wirksamkeit des Sonnenschutzmittels beeinträchtigen. Dies verlängert jedoch nicht die Schutzdauer. Lesen Sie hier mehr: Tragen Sie Sonnenschutzmittel richtig auf.

Sonnenbrillen sind im Sommer ein modisches Accessoire - aber schützen sie auch vor der Sonne?

Sonnenbrillen sind im Sommer ein modisches Accessoire – aber schützen sie auch vor der Sonne? (Foto: CC0 / Andrea Piacquadio / Pexels)

Ist eine Sonnenbrille sinnvoll?

Sonnenbrillen sind viel mehr als ein schickes Accessoire. Denn wenn die Augen zu viel UV-Strahlung erhalten, können sie rot werden, reißen und sich verletzen. Beispielsweise ist bekannt, dass UV-B-Strahlen die Kataraktentwicklung fördern, und zu viel UV-A-Strahlung kann dazu führen, dass die Netzhaut altert und zu einer vorzeitigen Makuladegeneration führt. In Deutschland erlaubt Nur Sonnenbrillen mit UV-Schutz verkauft. Dies zeigt sich daran, dass die Brille dem europäischen Standard für UV-Schutz entspricht CE Kennzeichnung auf der Innenseite des Tempels. Die Richtlinie garantiert, dass UV-Strahlung bis zu einer Wellenlänge von 380 Nanometern herausgefiltert wird. Viele Experten empfehlen jedoch Sonnenbrillen mit höherem Schutz, erkennbar an den leider nicht standardisierten Beschriftung UV 400.

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Wie gut schützt ein Sonnenschirm?

Selbst unter einem Sonnenschirm mit Sonnenschutzfaktor 80 kann es ohne weiteren Schutz zu Sonnenbrand kommen, da das Licht auch von der Seite eintritt und der Boden bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung reflektiert. Allerdings halten nicht alle Regenschirme oder Strandmuscheln die gefährliche Strahlung effektiv ab. Nicht einmal, wenn für einen hohen Schutzfaktor geworben wird, da es noch keinen einheitlichen Standard für den UV-Schutz von Textilien gibt. Zusätzlich nimmt die Sonnenschutzwirkung des Gewebes aufgrund von Stress ab.

Was bringt UV-Schutzkleidung?

Immer mehr Kleidungsstücke erhalten Informationen zum UV-Schutz. Der Verbraucher sollte jedoch darauf achten, welcher Standard getestet wurde. DR. Andreas Schmidt vom Textilforschungszentrum Hohenstein Institut: „Nur die Messung nach UV-Norm 801 bietet verlässliche Werte.“ Denn nur so kann das Textil praktisch bewertet werden: Der Stoff wird vor dem Test gewaschen, während des Tests angefeuchtet und gedehnt. Bei der Bestimmung des Schutzfaktors wird eine maximale Strahlungsintensität verwendet. In der australisch-neuseeländischen Norm (AS / NZS 4399: 1996) und auch in der europäischen Norm (EN 13758-1) wird die Messung an neuen Textilien durchgeführt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kommt zu der gleichen Einschätzung.

Was ist, wenn die Sonne noch brennt?

Sehr wichtig: Verlassen Sie die Sonne, bis der Sonnenbrand vollständig verheilt ist. Wenn Sie einen schweren Sonnenbrand bekommen, suchen Sie einen Arzt auf. Viel Wasser zu trinken hilft bei leichtem Sonnenbrand. Darüber hinaus sind kalte Umschläge und andere Hausmittel cool. Lesen Sie auch: Was hilft gegen Sonnenbrand?

Wie sieht eine Sonnenallergie aus?

Über die Ursachen der polymorpher Lichtstoß – allgemein als Sonnenallergie bezeichnet – Es ist sehr wenig bekannt. Es wird durch Rötung der Haut wenige Stunden nach Lichteinwirkung sichtbar, vorzugsweise am Dekolleté, den Armen, dem Handrücken, den Oberschenkeln, dem Gesicht und dem Hals. Es entwickeln sich sehr juckende Pusteln, Striemen oder Blasen. Es betrifft hauptsächlich Frauen, die blond oder rothaarig sind, und häufig Kinder. Die Sonnenallergie kann mit zunehmendem Alter leichter werden oder sogar heilen. Das Verhindern von Kalziumtabletten hilft einigen. In den meisten Fällen besteht die einzige Möglichkeit, einen Ausbruch zu verhindern, darin, den Betroffenen umfassenden Schutz zu bieten, wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist.

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