Scholz plant für 2021 neue Schulden in Höhe von über 160 Milliarden Euro
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Aufgrund der Koronapandemie will die Bundesregierung deutlich mehr Schulden machen als ursprünglich geplant. Während zuvor neue Kredite in Höhe von rund 96 Milliarden Euro geplant waren, wird die Kreditaufnahme nun voraussichtlich um mehr als 60 Milliarden Euro steigen.
B.Unfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant für das kommende Jahr eine Neuverschuldung von mindestens 160 Milliarden Euro, das sind über 60 Milliarden Euro mehr als bisher bekannt. Bisher hatte Scholz eine Nettokreditaufnahme von 96 Milliarden Euro angenommen. Das „Bild„Zeitung und die Nachrichtenagentur Reuters.
Einerseits würden sich die zusätzlichen Ausgaben aus Maßnahmen zur Bewältigung der Koronapandemie ergeben. Andererseits würden die für 2020 geplanten Ausgaben auf das nächste Jahr verschoben. Die für dieses Jahr genehmigten neuen Schulden in Höhe von 218 Milliarden Euro dürften noch lange nicht erschöpft sein, sagte ein Vertreter der Koalition gegenüber Reuters.
Das Finanzministerium hat die zusätzlichen Ausgaben in der Vorlage aufgeführt, die am Sonntag an die Bundestagshaushaltspolitiker für ihre am Donnerstag beginnende Aufräumaktion gesendet wurde. In dem für Reuters verfügbaren Papier sind die Anpassungen für alle Ministerien auf 262 Seiten nummeriert. Das Papier enthält keine Summe für die neuen Schulden. Das Finanzministerium wollte sich nicht äußern, verwies jedoch auf das laufende parlamentarische Verfahren zum Haushalt.
In seiner Sitzung von Donnerstag bis Freitag legt der Haushaltsausschuss den letzten Schliff für den Entwurf des Haushaltsplans für 2021 fest. Ein Vertreter der Koalition sagte, dass die neuen Schulden zwischen 160 und 166 Milliarden Euro betragen würden. Im Vergleich zu Scholz ‚Ausführungen würden wahrscheinlich einige Rententitel gestrichen und die Zinsaufwendungen etwas niedriger angesetzt.
Zehn Milliarden Euro mehr für Impfstoffe und andere Koronamaßnahmen
Ein Vertreter der Koalition sagte, der Vorschlag für das Budget enthielt auch sechs Milliarden Euro Eigenkapital für die Eisenbahn. Das Geld war für dieses Jahr vorgesehen, floss aber nicht ab. Der Vorsorgetitel für koronabezogene Maßnahmen wie Impfstoffe wurde laut Koalition um zehn Milliarden Euro erhöht. Durch den Autogipfel wird ein künftiger Fonds des Wirtschaftsministeriums mit einer Milliarde Euro ausgestattet. Das Auswärtige Amt erhält rund 170 Millionen Euro mehr für humanitäre Hilfe. Das Arbeitsministerium erhält 750 Millionen Euro mehr für Arbeitsmarktkosten wie Hartz IV.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Dürr warf der Koalition vor, dass der Entwurf viel Bürokratie und immer höhere Schulden darstelle. „Das ist das Gegenteil von dem, was wir jetzt brauchen“, erklärte Dürr. „Wir können die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht dauerhaft mit Schulden versorgen.“
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