35-jähriger in Polizeigewahrsam: weitere Verhaftung nach dem Anschlag von Nizza - Politik

35-jähriger in Polizeigewahrsam: weitere Verhaftung nach dem Anschlag von Nizza – Politik

Ein weiterer Verdächtiger wurde nach dem angeblich islamistisch motivierten Angriff in Nizza festgenommen, bei dem drei Menschen starben. Der 35-Jährige wurde wegen angeblicher Verbindungen zu dem mutmaßlichen Angreifer in Polizeigewahrsam genommen, hieß es am Freitagabend aus Justizkreisen. Die Station France Info hatte zuvor über die Verhaftung berichtet. Der 35-Jährige wird daher beschuldigt, am Tag vor dem Anschlag Kontakt mit dem Täter gehabt zu haben.

Am Freitagmorgen kündigten die Ermittler die Verhaftung eines 47-Jährigen an, der ebenfalls verdächtigt wurde, kurz vor dem Verbrechen Kontakt mit dem Angreifer aufgenommen zu haben.

Der Staatsanwalt für Terrorismusbekämpfung, Jean-François Ricard, sagte am Donnerstagabend, die Ermittler wollten herausfinden, ob der Angreifer von Komplizen unterstützt wurde. Sie wollen auch genauer wissen, wie der Mann, der aus Tunesien kommen soll, nach Südfrankreich gekommen ist.

Ein Messerangriff in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza führte am Donnerstag zu drei Todesfällen – zwei Frauen und die Aufseherin der Kirche. Polizeikreisen zufolge wurde einer älteren Frau in der Kirche mit einem Küchenmesser die Kehle durchgeschnitten, und der Täter versuchte, sie zu enthaupten. Ähnlich war es mit dem Küster. Die Tat geschah gegen 9 Uhr morgens.

Die Frau und der Kirchenaufseher wurden in der Kathedrale Notre-Dame im Stadtzentrum getötet. Die zweite Frau starb in einem Fast-Food-Restaurant in der Nähe der Kirche, nachdem sie laut Medienberichten schwer verletzt dorthin geflohen war.

Für den Bürgermeister von Nizza sieht die Tat wie ein Terroranschlag aus.Foto: REUTERS / Eric Gaillard

Was ist über die Abfolge der Ereignisse und den Täter ab Freitagmorgen bekannt:

  • Medienberichten zufolge soll der Täter ein 21-jähriger namens Brahim Aouissaoui sein. Er ist tunesischer Staatsbürger und kam am 20. September über die italienische Insel Lampedusa nach Europa. Dann kam er nach Frankreich.
  • Er kam am Donnerstagmorgen am Bahnhof von Nizza an und zog sich dort um. Vom Bahnhof ging er zur Kathedrale.
  • Er war der Polizei nicht bekannt und hatte in Frankreich keinen Asylantrag gestellt. Die italienischen Behörden hatten ihn gebeten, das Land auf Lampedusa zu verlassen.
  • Der Attentäter rief mehrmals „Allahu Akbar“, als er die Kirche verließ. Der Täter handelte allein.
  • Der Täter wurde zweimal von der Polizei erschossen und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Zuvor versuchte sie, ihn mit einem Taser außer Gefecht zu setzen. Sein Zustand ist am Freitagmorgen immer noch kritisch. Vier Beamte, die sich in der Nähe der Kirche befanden, identifizierten den Täter. Sie sind in psychologischer Obhut.
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Auch in Deutschland besteht ein hohes Kopierrisiko

Emmanuel Macron kam am frühen Donnerstagnachmittag in der Kirche in Nizza an. Er sprach von „ganz Frankreich wird angegriffen“. Das Land hatte mittags die höchste Terrorwarnstufe angegeben. 4000 mehr Soldaten als zuvor sollen unter anderem für Sicherheit im Land sorgen und Kirchen bewachen. Bisher wurden 3000 verwendet.

Am Donnerstag gab es auch Zwischenfälle in Lyon und Avignon. In Avignon erschoss die Polizei den Mann, der eine Pistole oder ein Messer in der Hand hielt und Passanten bedrohte. In Lyon wurde ein Afghane festgenommen, der mit einem Messer unterwegs war. Sicherheitskreise stufen den Vorfall laut „Nice-matin“ als „schwerwiegend“ ein. Nach mehreren einstimmigen Medienberichten könnte das Gesetz in Avignon einen rechtsextremistischen Hintergrund haben. Dementsprechend soll der Angreifer eine Identität gewesen sein.

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Ein Mitarbeiter der französischen Botschaft in Jeddah, Saudi-Arabien, mit einem Messer angegriffen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, aber sein Leben ist nicht in Gefahr.

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